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Unsere Geschichte Teil 2


Hallo, nach langer Pause möchte ich mich mal wieder melden. Es ist etwas ruhiger mit den Antonov Freunden geworden. Aber es gibt einiges aus der Zwischenzeit zu berichten. Da ja bekanntlich ein Blechflieger immer eine Tropfsteinhöhle ist, und die Antonov besonders durch die vielen verschraubten Verkleidungsbleche.

Trotz einsetzen der Schrauben mit Dichtmasse tropfte es hier und da. Bei jedem Regen wurden die Schrauben der Tragflächenverkleidung kontrolliert. Da wo ein Wassertropfen den Weg ins Innere gefunden hatte, direkt markiert und bei der nächsten trockenen Gelegenheit wurden die Schrauben komplett von innen mit Dichtmasse verschmiert.
Das Problem mit dem Schwitzwasser war aber noch nicht gelöst. Mit einem Ventilator alleine, würde man sich ja auch feuchte Luft reinsaugen. Die bezogenen Stühle, die Gardinen und der Teppich würden das wohl übel nehmen Also musste eine Steuerung her. Es wurde außen und innen je ein Feuchtemesser und innen ein Thermostat angebracht. Die Öffner und Schließer wurden folgendermaßen geklemmt:
Schalten des Thermostates von innen wenn Temperatur über 30°C Gleichzeitig Feuchtemesser Freigabe von außen wenn Feuchtigkeit unter 55% Schalten des Feuchtemessers innen wenn Feuchte über 65% Somit laufen die Lüfter nur wenn innen Temperatur über 30° und Feuchte höher wie außen ist.

2 Ventilatoren an den oberen Tragflächen innen angebracht, die nach außen blasen. 2 Ventilatoren unter der Türe nach hinten, die die Luft unter dem Boden lang einblasen. Dann strömt die Luft seitlich an den Wänden nach oben, wo sie dann durch die Ventilatoren an den Tragflächen entweichen kann.
Das funktioniert.


Federbeine:
Auch gab es Probleme mit den vorderen Federbeinen. Sie sind mit Stickstoff gefüllt. Eines Tages zeigte unsere Anna ein anderes Bild. Sie hatte eine beträchtliche Schieflage nach links. Das linke Federbein war komplett eingefedert . Die Seitenwand stand schon an unserer Gangway. Das linke Vorderrad drohte aus dem Lagerschuh zu rutschen. Was machen?
Mit einer Hydraulikpresse wurde erst mal Die Maschine wieder angehoben. Neuen Stickstoff einfüllen? Wie lange hält der? Besserer Vorschlag. Wir füllen die Federbeine mit Fett. Beide Füllstutzen auf Schmiernippel umgebaut, und dann pumpen. Alles mit der Handpresse, Sauarbeit aber erfolgreich.

Gewisse Probeläufe waren immer ein Spass. Aber auch mit viel Vorarbeit verbunden. Wolfgang hatte immer viel zu tun.

Unser Motor:
Die Idee einen Motor lauffähig auf einem Gestell zu machen sollte realisiert werden. Ein Motor wurde besorgt. Wolfgang war für die Motortechnik, ich für das Gestell und das Drumherum zuständig. Wenn man alle Arbeit vorhersehen würde, ist fraglich ob man je anfangen würde. Alleine die 9 Auspuffrohre zu basteln, war eine Herausforderung. Irgendwann war der erste Probelauf da. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir den Motor überreden, mal zu laufen. Anfängliche Euphorie wurde aber jäh gebremst. Der Öldruck schwankte und ging ganz auf null. Sofort abstellen. Fehlersuche: Der Antriebskeil der Ölpumpe war abgeschert. Der Motor war wohl nicht mehr der Beste gewesen. Die Ölpumpe wurde repariert. Der Sound der 9 Rohre haut einem die Ohren weg.

Nach diversen Probeläufen hatte der Motor keine Lust mehr. Motor zerlegen. Nach Wochen Arbeit hatte Wolfgang den Motor In alle Einzelteile zerlegt. Kurbelwelle gefressen. Rädertrieb hatte Karies. Im Internet einen Motor besorgt, jedoch ohne jegliche Anbauteile. Der Rädertrieb und die Ölpumpe wurde vorsorglich demontiert – Dann aus 2 Motoren einen zusammenbasteln. Jetzt schnurrt er wieder, und hat schon auf manschen Flugtagen für Aufsehen gesorgt. Am besten ist ein Motorlauf bei Nacht. Wenn die Flammen aus den 9 Rohren schlagen und die Rohre rot glühend werden. (unter youtube „feuerorgel“)

Tragflächen:
Unsere Tragflächen sind bespannt. Eine Maschine bei Wind und Wetter hinterlässt ihre Spuren. Erste Probleme tauchten mit dem Spannlack auf. Die Maschine war neu bespannt. Die Bespannung aus Kunstgewebe. Die Abdeckung der Falzungen aus dem Zick-Zack Band schienen aber aus normalem Stoffgewebe zu sein. Spannlack war auf den Flächen schon drauf, als wir die Maschine übernommen hatten. Als weiteren Lackaufbau endschied man sich für 2- Komponenten Grundierung. Diese aber gerollt und gestrichen, damit alle Poren gefüllt wurden. Das ganze bis zu 3mal. Dann Silbermetallic als Zweikomponenten Einschichtlack und zusätzlich Klarlack drauf. Nach 4-5 Jahren stellte sich folgendes Problem ein. Die Flächen, die sich durch die Sonne am meisten aufheizten zeigten wundersame Veränderungen. Der Lack löste sich samt Grundierung Fleckenförmig nach oben. Es sah so aus, als wenn der Spannlack in die oberen Lackschichten gezogen wäre und dann die Oberfläche so unter Spannung setzte dass er sich nach oben wölbte. Die ca 2€ Stück großen Ablösungen waren aber nicht ganz abzulösen. Reste konnte mann selbst mit einem Spachtel nicht abkriegen. Als Notlösung wurde dann eine Autofolie aufgeklebt. Da die Tragflächen ja nicht dicht sind, hat die Feuchtigkeit auch da ihren Einzug gehalten.Trotz Belüftungslöcher entwickelt sich in so einer Tragfläche schnell ein Feuchtbiotop. Wärme und Kälte tun ihr übriges. Das eine bespannte Tragfläche nicht ewig hält, war uns klar. Überlegungen nur die schlimmsten Stellen auszubessern, wurden wieder verworfen. Die unteren Flächen und alle oberen Flächen von unten waren fast wie nach dem Restaurieren. Alles noch in Ordnung.

Hopp oder Topp?
Also Flächen ab und neu bespannen. Womit? Originale Bespannung hält nicht ewig. Überlegungen mit Kunstofffolie brachten uns nicht weiter. Als einzige langfristige Alternative kommt nur Blech in Frage. Nachteil natürlich, das die Charakteristik einer bespannten Fläche leidet. Bei der Antonov die Wölbungen der Tragfläche auf der Oberseite von Spant zu Spant. Die Unterseiten waren bei den Bespannten Flächen sowieso fast eben Die Maschine steht so hoch, das man die oberen Flächen nur von hinten sieht- Also endschied man sich für Blech . Alublech t= 1mm aber vorsicht! Auch Aluminium mit Feuchtigkeit Entwickelt ein Eigenleben. Die ganze Alukonstruktion der AN-2 ist als korosionsschutz Eloxiert. Also verwendeten wir auch eloxierte Bleche. Die Reparaturzeit wurde mit einem Jahr veranschlagt, die wir auch fast gebraucht haben.
Tragflächen Stück für Stück demontieren. Sich von vorne nach hinten vorarbeiten. Beim Demontieren der Bespannung kam mancher Rollschaden zum Vorschein. Wo eine Beule war, wurde meist dick Spachtel drübergezogen. Auch kleine Risse in der Tragflächenkonstruktion kamen zum Vorschein, die vorher durch die Bespannung schön abgedeckt waren. Den ganzen Spachtel abkriegen erforderte viel Geduld. Jedoch mit Lötlampe und Drahtbürste klappte es am Besten. Die Bleche wurden genietet. Alunieten mit Edelstahlbolzen. Alle Sichtbaren Nieten wurden als Senknieten ausgebildet. Es wurde versucht die Charakteristik eines genieteten Flugzeuges zu erreichen. Deshalb wurden die Bleche nicht einfach draufgepappt, sondern versucht mit kleinen Nietabständen und Falzungen das Bild zu erhalten. Alle Löcher der Nieten wurden zugesiegelt. Auch wurde drauf geachtet, das eindringendes Regenwasser wieder ablaufen kann und die Tragflächen und klappen belüftet wurden.
Danach wurden die Flächen wieder Lackiert . Erst Haftprimer, dann Metallic und Klarlack . Wieder viele viel Quadratmeter. Demontage, alte Klamotten ab, Bleche drauf, lackieren und wieder Montieren hat ca. 800 Arbeitsstunden verschlungen An den Tragflächen oben außen wurden neue Begrenzungsleuchten montiert. Fast baugleich wie die originalen, jedoch LED Leuchten mit je 5 Watt aus dem Bootszubehör. In die Landescheinwerfer und Scheinwerfer wurden E27 Fassungen mit Sparbirnen eingebaut.